Zylinderspule
Als erstes stelle ich eine universelle Zylinderspule vor. Diese Bauform hat den Vorteil, dass sie einfach gewickelt werden kann. Zu der Hauptspule für den Schwingkreis gehört eine etwas dünnere Koppelspule, die mehr oder weniger in die Hauptspule hineingeschoben werden kann. Die Koppelspule kann für folgende Aufgaben eingesetzt werden.
- Antennenankopplung (besser, als die Antenne direkt am Schwingkreis anzuschließen)
- Auskopplung des Signals an die nachfolgende Stufe (z.B. Basis eines Transistors). Dadurch wird u.U. eine bessere Impedanzanpassung erreicht
- Rückkopplung
Die
Zylinderspule fur den MW-Bereich ist auf einer 10 x 16 cm großen
Pertinaxplatte aufgebaut. Unterhalb sind Leisten angeklebt, so dass die
aufgesetzte Platte nicht verrutschen kann. Der Spulenkörper hat
einen Durchmesser von 40 mm.
Das
Etikett zeigt die technischen Daten der Spule: unten steht die
Windungszahl, darüber die (gemessene) Induktivität, etwas
gerundet. Mit den ungewöhnlich vielen Anzapfungen kann die Spule
sehr universell eingesetzt werden.
Und
hierzu auch gleich die passende Koppelspule. Sie ist relativ lang (15
cm), das hat den Vorteil, dass sie nicht herausrutscht, wenn man sie
nur leicht in die Schwingkreisspule hineinschiebt. Die Spule hat zwei
getrennte Wicklungen mit 20 und 40 Windungen. Auch hier gilt:
möglichst universeller Einsatz.
Der Audion-Spulensatz
Eine andere Bauform ist die Flachspule. Sie ist schwieriger zu wickeln, hat aber den Vorteil, dass man sie schwenken kann. Dadurch kann die induktive Kopplung der nebeneinander angeordneten Spulen relativ sensibel eingestellt werden. Ein weiterer Vorteil gegenüber der Zylinderspule: Man zwei Koppelspulen verwenden, beidseitig der Hauptspule.
Ich nenne diesen Spulensatz so, weil er besonders für Audionversuche geeignet ist. Natürlich kann man ihn auch für andere Schaltungstypen verwenden. Die drei Spulen im einzelnen (von links nach rechts):
Antennenspule: 30 Windungen
Schwingkreisspule: 54 Windunden (Anzapfung bei 36)
Rückkopplungsspule: 20 Windungen
Größe der Platinen: 95 x 95 mm
Durchmesser der inneren Windung: 50 mm
Material: CuL-Draht 0,4 mm
Der Aufbau einer Spule:
Der Steckerstift dient nur zur Halterung, er hat keinen Kontakt mit der Wicklung. Die Anschlüsse bestehen wie üblich aus Lötstiften und sind auf einer schmalen Anschlussleiste angebracht.
Ich weiß, eigentlich hätte ich HF-Litze verwenden sollen, aber ich hasse das Abisolieren ...
Ein
Detail: In den Schlitzen wurden die Drähte mit Stabilit Express
fixiert. Dadurch verrutschen sie nicht, und man kann die Windungen
besser ausrichten.
Dieses
Bild zeigt die Grundplatte. Einfache 4mm-Buchsen dienen zur Aufnahme
der Steckerstifte. Die Büschelstecker lassen sich gut darin
drehen, so dass durch Schwenken der Spule eine feinfühlige
Anpassung möglich ist.
Kleine Spulen mit Ferritkern
Diese Spulen sind wesentlich kompakter als die oben gezeigten Aggregate. Bei Verwendung geeigneter Spulenkörper sind sie außerdem einfach zu wickeln. Neben der geringen Größe haben sie den Vorteil, dass durch Verdrehen des Ferritkerns die Induktivität geändert werden kann. Ein oder zwei Koppelspulen können ebenfalls auf dem Spulenkörper untergebracht werden, aber es nicht möglich, den Kopplungsgrad einzustellen.
MW-Spule
(a) Schwingkreisspule: 120 Windungen, Anzapfung bei 95 (b) Koppelspule: 30 Windungen
Die Spulendaten orientieren sich an der Spule des Kosmos-Elektronik-Labors XG.
Die Spule macht den Anfang. Weitere Spulen gleicher Bauart werden folgen: Oszillatorspule, ZF-Spule.
Ferritantenne
Auch die Ferritantenne gehört letztlich zu den Spulen, obwohl sie eine besondere Art darstellt. Über den Ferritstab kann sie die magnetischen Anteile der Radiowellen aufnehmen und damit einen HF-Strom in der darum gewickelten Spule induzieren. Bei günstiger Empfangslage kann auf eine normale Antenne verzichtet werden.
Andererseits wirkt der Ferritstab ähnlich wie der Ferritkern in einer kleinen Spule; er verstärkt die Induktivität. Wegen der Größe des Kerns ist die Anzahl der Windungen kleiner als bei einfachen Spulen auf Spulenkörpern. Ansonsten gilt Ähnliches.
Eine auf das Radio-Schaltpult abgestimmte Ferritantenne muss ich noch herstellen. Vorerst verwende ich die Antenne, die ich für die Vorversuche gebaut habe:
Die Spule wurde auf einer Papphülse gewickelt. Der Ferritstab kann in der Hülse verschoben werden. Diese Bauweise ist günstiger als die übliche Bauweise, bei der die Wicklung fest auf dem Ferritstab angebracht ist: Es gibt keine "herumfliegenden" Drähte, die irgendwann abreißen, und der zerbrechliche Ferritstab wird erst am Schluss aus der schützenden Aufbewahrungsschachtel genommen.
Spulendaten:
Schwingkreisspule: 70 Windungen (aufgeteilt in zwei mal 35 Windungen)
Koppelspule A: 30 Windungen
Koppelspule B: 7 Windungen
Ferritstab: 10 x 200 mm