Auch wenn sie meistens "Ferritantennen" genannt werden,
handelt es sich zunächst um ganz normale Spulen, die ihre Funktion
in einem Schwingkreis erfüllen. Die Antenneneigenschaften kommen
erst zum Tragen, wenn die Empfangsbedingungen gut sind und die
Empfangsschaltung hinreichend empfindlich ist. Ansonsten wird wie bei
den anderen Spulen eine externe Antenne angeschlossen.
Es können problemlos mehrere Anzapfungen angebracht werden. Wenn
nicht gerade ein sehr kurzer Ferritstab (kürzer als 10 cm) zur
Anwendung kommt, reicht der Platz noch für eine oder mehrere
Koppelspulen. Eine variable Ankopplung wie bei der Zylinder- oder
Flachspule ist jedoch nicht möglich.
Wicklungsschema
Die Zerlegung in 6 Teilwicklung zu je 12 Windungen erlaubt einen universellen und flexiblen Einsatz der Spule.
Die Wicklung in der Mitte (30 Windungen) ist hauptsächlich zur Auskopplung und Anpassung an den Basiskreis des Folgeverstärkers gedacht. Die Kopplung ist sehr fest und kann nicht verstellt werden. Eine zweite Koppelwicklung mit 6 Windungen ist für Zwecke gedacht, bei denen eine sehr lose Ankopplung wichtig ist.
Die Induktivität der Schwingkreisspule, wobei 5 der 6 Teilwicklungen benutzt werden, ist mit etwa 230 uH etwas groß geraten. Die Spule war ursprünglich für einen kürzeren Ferritstab von höchstens 10 cm Länge ausgelegt, wurde dann aber mit einem Stab von 13 cm Länge bestückt. Es empfiehlt sich, bei längeren Stäben mit der Windungszahl herunterzugehen (6 x 11 oder 6 x 10 Windungen).
Herstellung
Grundsätzlich gibt es zwei Methoden, die Spule zu wickeln bzw. zu montieren.
- In den meisten Fällen wird die Wicklung direkt auf dem Ferritstab aufgebracht, evtl. auf einer Lage Papier, um sie wieder herunterziehen zu können. Im Gerät muss dann der Ferritstab fest eingebaut werden.
- Bei der anderen Methode wird die Wicklung auf einer Papphülse aufgebracht, und nur diese wird im Gerät befestigt. Erst anschließend wird der Ferritstab in die Hülse geschoben. Ich bevorzuge diese zweite Methode, weil man auf diese Weise mit verschiedenen Stablängen experimentieren kann. Außerdem wird nicht für jede "Probierspule" gleich ein eigener Ferritstab benötigt.
Die Herstellung dürfte keine Probleme bereiten. Für die Schwingkreisspule nimmt man zweckmäßigerweise CuL-Draht von 0,4 mm Durchmesser. Der Draht für die Koppelspulen kann ruhig dicker sein (0,6 mm oder isolierter Schaltdraht).
Wenn die zweite Methode angewandt wird, muss eine Papphülse vorhanden sein, die den Ferritstab möglichst eng umschließt. Eine solche Hülse wird sich wohl kaum finden lassen, folglich muss sie angefertigt werden.
Ausführungsformen
Steckbare Spule
Die abgebildete Spule wurde exakt nach den Vorgaben angefertigt. In der Spule steckt ein Ferritstab von 1 x 13 cm. Ein längerer Stab (z.B. 20 cm), lässt sich ebenfalls verwenden, doch dadurch erhält die Spule eine größere Induktivität von mehr als 300 uH, was wegen der vielen Anzapfungen nicht tragisch ist, aber immerhin bedacht werden sollte.
Auf
diesem Bild ist die Befestigung zu erkennen. Der Spulenkörper aus
Pappe wurde in zwei Flansche aus Sperrholz eingelassen, die bis auf die
Grundplatte hinunter reichen. Dadurch erhält die Spule einen
festen Stand.
Die Lötseite der Spule.
Die Spule mit einem Ferritstab von 20 cm Länge.