Verwendung von Lötstiften

Lötstifte (1 mm) in Verbindung mit den passenden Lötschuhen sind hervorragend zur Herstellung elektrischer Verbindungen geeignet. Die Stifte werden auf den Bauteilplatinen oder einer Anschlussleiste verlötet; aus den Lötschuhen können Verbindungsleitungen angefertigt werden.

Ein Blick auf die noch unbeschriftete Anschlussleiste eines Gerätes. Jeweils zwei Stifte bilden einen Kontakt. Von Fall zu Fall kann es durchaus sinnvoll sein, drei oder vier Stifte pro Kontakt vorzusehen.

Lötstifte können auch zur Herstellung kleiner Bauteilplatinen dienen.

Mit Hilfe der oben herausragenden Stifte wird der Kontakt zwischen den Bauteilen hergestellt, während die Löstifte, die unten herausragen, keine elektrische Funktion haben. Sie dienen zur Befestigung der Bauteile auf einer kupferlosen Lochrasterplatte, indem sie einfach an geeigneter Stelle hineingedrückt werden.

Von der Seite kann man erkennen, wie die Lötstifte eingesetzt wurden. Ferner ist zu sehen, dass auf der Unterseite eine zweite, etwas kleinere Platine angebracht ist (Lochraster ohne Kupfer). Diese Platine ist äußerst wichtig. Zum einen schützt sie die Verdrahtung, die mitunter mit sehr spitzem Lötkolben hergestellt werden muss; zum anderen gibt sie den Lötstiften zusätzlichen Halt. Das ist unerlässlich, den beim Herausziehen der Bauteile aus der Grundplatte kommt es immer wieder vor, dass sich die Lötstifte verkanten. Ohne zusätzliche Stütze würden sie schnell verbiegen oder - schlimmer noch - die Kupferbahn könnte abreißen. Auch die oberen Anschlussstifte werden stabilisiert, indem sie gerade in die Hilfsplatine hineinragen. Die Fugen zwischen Ober- und Unterplatine werden mit Stabilit Express verklebt.

Die Hilfsplatine hat noch eine ganz praktische Funktion: Die obere Platine kann nicht ganz auf die Grundplatte gedrückt werden. Man kann sie so besser greifen, zumal die Hilfsplatine ein Rastermaß kleiner ausgelegt ist. Last but not least: Wenn alle Bauteile bis zum Anschlag in die Grundplatte gedrückt werden, liegen ihre Oberseiten auf gleicher Höhe.

Bei den Strippen wird der Lötschuh mit Schrumpfschlauch überzogen. Dadurch werden sie griffiger und stabiler. Wichtig ist, dass der Schrumpfschlauch nahezu den gesamten Lötschuh umhüllt. - Bei zu kurzem Schrumpfschlauch kann es passieren, dass sich die Backen abbiegen, wenn man die Strippe nicht gerade abzieht.

Ein kleines Sortiment von Verbindungsstrippen, hergestellt aus Lötschuhen. Die meisten Strippen haben noch den oben beschriebenen Fehler; einige wurden bereits durch Überziehen eines weiteren Schrumpfschlauches repariert.


Eine kupferlose Lochrasterplatine, eingelassen in einen kleinen Rahmen, kann als Grundplatte dienen.

Zusammenfassung:

Mit Lötstiften lässt sich eine preisgünstige und einfach zu handhabende Verbindungstechnik realisieren. Wenn die Strippen sorgfältig angefertigt werden, gewährleisten sie auch im Dauerbetrieb einen zuverlässigen Kontakt.

Auf zwei Nachteile möchte ich jedoch hinweisen:

  • Da die Lötstifte versilbert sind, laufen sie nach einer gewissen Zeit schwarz an. Besonders die Befestigungsstifte auf der Unterseite der Bauteilplatinen waren bei mir schon nach wenigen Wochen angelaufen. Ob es am Material der Grundplatte liegt (Schwefelgehalt?), kann ich nicht sagen.
  • Abhängig vom verwendeten Lochrastermaterial der Grundplatte lassen sich die Bauteile u.U. nur mit großem Kraftaufwand hineinstecken und herausziehen. Mitunter musste ich sie mit einem Schraubenzieher aushebeln.

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