Materialien zur Herstellung elektrischer Verbindungen

Es gibt inzwischen eine fast unüberschaubare Anzahl verschiedener Steckverbindungen. Bei den meisten handelt es sich um Speziallösungen, die für Experimentierzwecke nicht in Frage kommen. Bis auf einige Buchsenleisten neuerer Fertigung interessieren eher klassische Stecker und Buchsen. Ich habe sie im folgenden ganz einfach nach der Größe (Durchmesser des Steckers) geordnet.


4 mm

Allgemein bekannt sind die Bananenstecker und die dazu passenden Buchsen. Daneben gibt es noch die Steckerstifte zum Anschrauben. Im Prinzip ist alles vorhanden, um damit ein Experimentiersystem aufzubauen.

Das Material hat jedoch zwei erhebliche Nachteile:

1. Die 4 mm-Technik ist zu grob für handliche Experimentiersysteme.
2. Das Stecker- und Buchsenmaterial ist relativ teuer. Es ist immerhin zu bedenken, das so ein Gerät einige hundert Steckverbindungen enthalten kann.


2,6 mm

Auch diese Technik ist weitgehend bekannt, und zwar von der Modelleisenbahn. Aus folgenden Gründen scheidet sie ebenfalls aus: 1. Es gibt keine geeigneten Steckerstifte. 2. Die Einbaubuchsen sind relativ teuer. 3. Die Stecker und Kupplungen sind zwar billig, aber nicht besonders gut. Nicht viel mehr als Spielzeug


2 mm

Die 2 mm-Technik ist weniger bekannt und wird nur selten angewandt. Das Material ist qualitativ hochwertig und eignet sich hervorragend für den angestrebten Zweck. Es gibt Stecker in verschiedenen Ausführungen, Buchsen und auch die wichtigen Steckerstifte.

Aber: Das Material ist, wie das 4 mm-Material, sehr teuer.


1-mm-Lötstifte

Hierbei handelt es sich um die bekannten, versilberten Lötstifte und die dazu passenden Lötschuhe. Das Material ist wohltuend preiswert und somit auch für Geräte mit sehr vielen Kontakten geeignet. Die Lötstifte werden auf den Bauteilplatinen verlötet, mit den Lötschuhen können Verbindungsstrippen hergestellt werden.

1 mm-Lötstifte passen ausgezeichnet in die Hirschmann-Platte, für Breadboards sind sie zu dick.


1 mm - Din 41617

Diese DIN-Buchsenleisten machen zunächst einen guten Eindruck: Sie sind robust und können 1-mm-Lötstifte aufnehmen. Leider haben sie den Nachteil, dass sie mit ihrem Rastermaß 5,00 mm nicht zu Lochrasterplatten passen, bei denen das Rastermaß 5,08 mm beträgt. Außerdem haben die beiden Lochreihen auf der Oberseite einen Abstand von 4 mm.


0,63 mm

Im Zuge der Miniaturisierung haben sich Buchsenleisten und dazu passende Stiftleisten im Rastermaß 2,54 mm durchgesetzt. (Inzwischen gibt es noch feinere Rasterungen, aber die scheiden aus) Entscheidendes Merkmal: Die Sifte sind nicht rund, sondern quadratisch und haben eine Dicke von 0,63 mm.

Neben der 1 mm-Technik ist dies die zweite Technik, die meines Erachtens für Selbstbauzwecke in Frage kommt. Zwar ist das Material nicht so billig wie die Lötstifte, vor allem, wenn man hochwertiges Material verwendet (vergoldete Kontakte), aber die Kosten sind noch akzeptabel.

Um Strippen herzustellen, kann man die Stifte aus den Stiftleisten herausziehen und mit Litze verlöten. Nicht alle Stiftleisten sind jedoch geeignet; bei einigen lassen sich die Stifte kaum herausziehen. Man sollte erst verschieden Leisten testen, bevor man sich größere Mengen besorgt. Etwas problematisch ist es ferner, die Stifte in üblichen Lochrasterplatten einzulöten, denn sie sind zu dünn für die Bohrungen. Mit einigen Tricks jedoch gelingt es, sie genau senkrecht einzulöten und auch so zu stabilisieren, dass sie sich bei Belastung nicht mitsamt der Kupferbahn lösen.

Buchsenleisten müssen natürlich trennbar sein. Es gibt sie in zwei Bauhöhen: etwa 5 mm und etwa 8 mm. Die geringere Bauhöhe wäre zwar praktisch für viele Zwecke, aber die Federbacken sind dabei sehr kurz, entsprechend hart und unelastisch ist der Kontakt. Die kurzen Kontaktfeder leiern sehr schnell aus. Besser ist es, die höhere Bauform zu verwenden.

Die Vierkantstifte lassen sich ferner hervorragend auf den Breadboards und der Hirschmann-Platte verwenden. Andererseits ist der Spielraum bei den Buchsenleisten sehr begrenzt. Runde Drähte und Stifte müssen einen Durchmesser von etwa 0,5 bis 0,65 mm haben, dünner und dicker geht nicht.

Ein Nachteil sollte nicht verschwiegen werden: Die dünnen Stifte sind etwas empfindlich und verbiegen sich schnell. Man muss schon sorgfältig damit hantieren und aufpassen, dass sie sich beim Herausziehen nicht verkanten.


0,5 mm

Einige Buchsenleisten sind für einen Stiftdurchmesser von 0,5 mm vorgesehen. Größer darf der Durchmesser dann auch nicht sein, 0,6 mm ist schon zu viel. Wohl aber kann man die dünnen Beinchen von Transistoren und ICs darin stecken. Also ist die Technik für Fassungen geeignet, nicht aber für allgemeine elektrische Verbindungen.


Zusammenfassung

Von den vorgestellten Verbindungstechniken bleiben zwei übrig, die für ein Selbstbau-Experimentiergerät geeignet sind: die 1 mm-Technik in Form von Löststiften und die 0,6 mm-Technik in Form von Buchsen- und Stiftleisten.

Lötstifte und die passenden Lötschuhe habe ich immer in größerer Zahl vorrätig, man gebraucht die Dinger ja für alle möglichen Zwecke. Von den Buchsen- und Stiftleisten habe ich verschiedene Muster besorgt und getestet. Geeignet sind sie alle mehr oder weniger.

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